Hundetraining von gestern!

oder „Das haben wir immer schon so gemacht!“

Hundetraining ist inzwischen ein ernsthafter Beruf und wie für alle anderen ernsthaften Berufe ist fundiertes Wissen die Grundlage seriöser Ausübung. Und das ist des Pudels Kern! Bis vor einigen Jahren gab es keine! (tatsächlich keine) Studien über Haushunde, deren Gefühlsleben und deren Lernverhalten.  Das hat sich aber in den letzten Jahren geändert. Viele Forschungsinstitute, darunter auch österreichische wie das Clever Dog Lab haben den Haushund als Forschungsobjekt entdeckt. Das Gefühlsleben und das Lernverhalten von Hunden sind inzwischen sehr, sehr gut erforscht. Und – auch wenn’s weh tut – so groß sind die Unterschiede gar nicht!

 

Veränderungen aufgrund von Erkenntnissen

Natürlich haben diese Erkenntnisse eine ganze Reihe an Veränderungen mit sich gebracht. Und wenn ich so zurückdenke – meine Anfänge im Hundetraining waren in den 90er Jahren – , dann waren es nicht nur schlichte Veränderungen, vielmehr hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden.

„Wenn du weißt, kannst du nicht mehr so tun, als wüsstest du nicht!“

Modernes Tiertraining – und damit auch Hundetraining – ist wissenschaftlich fundiert und entwickelt sich permanent weiter.  Dank Internet haben weltweit Hundemenschen Zugang zu diesen Erkenntnissen, es gibt wunderbare Bücher und das Angebot an Vorträgen und Seminaren ist beinahe unüberschaubar. Ebenso gibt es eine stetig steigende Zahl an Hundeschulen, TrainerInnen und Vereinen, die zeitgemäße Methoden weitergeben.Nachholbedarf gibt es dennoch rundherum. Und leider ist das Fernsehen nicht gerade der beste Verbündete für moderne TiertrainerInnen.

Ken Ramirez, einer der international bekanntesten Hundetrainer, sagte einmal sinngemäß „Wer als Trainer in den letzten 5 Jahren nichts an seinem Training verändert hat, hat ein Problem.“

 

In meiner Hundeschule gibt es zu jedem Kurs schriftliche Unterlagen, damit die TeilnehmerInnen zuhause in Ruhe nachlesen können, was so an Theorie im Kurs besprochen wird. Das hat sich gut bewährt. Manchmal schreiben mir Ehemalige nach Jahren, dass sie die Unterlagen erneut zur Hand genommen haben und hilfreich fanden.

 

Tatsächlich ist es aber so, dass ich diese Unterlagen regelmäßig überarbeite – überarbeiten muss – weil es immer wieder Neues gibt, neue Erkenntnisse gewonnen wurden, die ich in meine Arbeit integrieren möchte. Ich möchte meinen KundInnen Wissen vermitteln, dass dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht.

 

 

Ich beschäftige mich seit mehr als 25 Jahren mit Hundeerziehung. Das ist ein Vierteljahrhundert!  Es ist kaum etwas so geblieben, wie es war. Vom Umgang mit den Hunden angefangen, über den Anspruch, den wir heute an unsere vierbeinigen Gefährten haben bis zur Zeit, die wir für die Hundeerziehung aufwenden  – kein Vergleich!

Weiterbildung für HundetrainerInnen

„Wenn du weißt, kannst du nicht mehr so tun, als wüsstest du nicht!“ Das hat einmal eine kluge Frau zu mir gesagt. Mit dem Wissen und den Methoden haben sich auch die Ansprüche geändert. Und HundetrainerIn ist heute ein Beruf, für den man sich permanent weiterbilden muss. Kein Kollege, keine Kollegin mit Qualitätsanspruch, macht heute noch dasselbe wie vor 10 Jahren. Lerntheorie, handwerkliche Fertigkeiten, Konfliktmanagement, Kommunikation mit KlientInnen – Hundetraining ist kein Job für Menschen, die nicht gerne lernen oder sich nicht weiter entwickeln möchten.

 

Darf Hundetraining „von gestern“ sein?

„Wer als Trainer in den letzten 5 Jahren nichts an seinem Training verändert hat, hat ein Problem.“ Ken Ramirez

Und das ist genau der Punkt: wenn die einzige Begründung, warum etwas wie gemacht wird, die ist „Das haben wir immer schon so gemacht!“, dann ist das eher peinlich.

 

Von Ihrem Installateur erwarten Sie, dass er die neuesten Technologien kennt, vom Friseur, dass er den Look der Saison auch auf Ihren Kopf zaubern kann und vom Konditor, dass er seine Süßigkeiten vegetarisch, vegan und low carb anbietet. Und der Hundetrainer? Der darf ewig das tun, was er schon immer getan hat?

Und wo bleibt die Verantwortung?

Sorry! Das verstehe ich nicht!

Wer ernsthaft Hundetraining anbietet, ist es seiner Kundschaft schuldig, sich weiterzubilden. Wer die Erkenntnisse der Forschung ignoriert und NICHT in seine Arbeit integriert, handelt in meinen Augen fahrlässig und unseriös!

Und wer Ihnen 2016 erzählt, dass Ihr Hund dominant ist und Rudelchef werden möchte, hat seine Hausaufgaben nicht gemacht!

 

Ich wünsche Ihnen viel fröhliches Wedeln in Ihrem Leben

Herzlichst
Eure und Ihre
Karin Immler

 

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